Schließen
Fachartikel

Wann sind freiwillige Zahlungen steuerfrei? Zur steuerliche Behandlung von Trinkgeld

Online seit 24. November 2020, Lesedauer: 2 Min.

In vielen Branchen stellen Trinkgelder einen wichtigen Bestandteil der Einkünfte sowohl von Unternehmer:innen als auch von ihren Mitarbeiter:innen dar (z. B. im Gastgewerbe, im Friseurgewerbe, bei MasseurInnen, etc.). Für die meisten Gruppen von Mitarbeiter:innen besteht die Möglichkeit, Trinkgelder in pauschalierter Form anzusetzen. Dadurch erübrigt sich für Dienstgeber:innen die aufwändige Führung von Trinkgeldaufzeichnungen. In allen anderen Fällen müssen Unternehmer:innen monatliche Aufzeichnungen führen, wieviel vom Trinkgeld an den/die jeweilige/n Mitarbeiter:in ausbezahlt wurde und wieviel der/die Unternehmer:in selbst einbehalten hat.

Steuerliche Behandlung unterscheidet zwischen Unternehmer:innen und Mitarbeiter:innen

Grundsätzlich sind Trinkgelder, sofern in den Kassenabrechnungen bzw. der Buchhaltung ersichtlich, als Erlös zu buchen. Wird das Trinkgeld einbehalten und folglich nicht an ihre Mitarbeiter:innen weitergeben, unterliegt es der Einkommens- und Umsatzsteuer. Sobald Unternehmer:innen jedoch das Trinkgeld weitergeben, ist es steuerfrei und wird im Zuge der Auszahlung als Betriebsausgabe verbucht. Das Trinkgeld stellt in diesen Fällen keinen Erlös mehr dar, sondern ist als eine Art „durchlaufender“ Posten anzusehen. Durch die Auszahlung an die Mitarbeiter:innen und der damit verbundenen aufwandsmäßigen Erfassung der Zahlung werden die als Erlös erfassten Trinkgelder wieder neutralisiert. Für die Mitarbeiter:innen sind die Trinkgelder von der Lohnsteuer befreit.

Einfluss von Trinkgeldern auf Sozialversicherung und die Auswirkung der Steuersenkung auf 5 %

Nach dem ASVG (Allgemeines Sozialversicherungsgesetz) unterliegen Trinkgelder, die Dientnehmer:innen erhalten, der Sozialversicherung. Die Bemessungsgrundlage wird dabei im Regelfall mit einer Trinkgeldpauschale und nur in Ausnahmefällen konkret festgelegt. Falls Trinkgelder Unternehmer:innen zugewendet werden bzw. bei diesem verbleiben, sind diese in die Bemessungsgrundlage nach GSVG mit einzubeziehen.

Ab 1. Juli 2020 wurde die Umsatzsteuer im Gastgewerbe auf 5 % gesenkt. Mit diesem Gesetzesbeschluss geht einher, dass auch das beim bzw. bei der Unternehmer:in verbleibende Trinkgeld bis 31. Dezember 2020 mit 5 % in der Buchhaltung erfasst werden muss. Derzeit ist geplant diese Regelung bis zum 31. Dezember 2021 zu verlängern.

 

Wir bemühen uns stets, Ihnen präzise und hilfreiche Informationen zur Verfügung zu stellen. War dieser Beitrag für Sie von Nutzen?
Schade, dass wir Ihnen nicht weiterhelfen konnten.
Wir würden uns über Ihr Feedback zu dieser Information freuen.

Post Feedback

*“ zeigt erforderliche Felder an

Schön, dass wir Ihnen weiterhelfen konnten. Wir würden uns über
die Weiterempfehlung dieser Information freuen.
2688 Personen haben sich diesen Beitrag bereits angesehen.
81 Personen haben diesen Beitrag als nützlich bewertet.
Lernen Sie unser Team kennen

Über 100 Expert:innen, die garantiert Ihre Sprache sprechen.

Unser engagiertes Team steht für kompetente steuerliche Beratung am Puls der Zeit. Wir kümmern uns verlässlich um Ihre unternehmerischen Erfordernisse, unterstützen Sie auf Augenhöhe bei neuen Herausforderungen und sind gerne jederzeit persönlich für Sie da.
Lernen Sie unser Team kennen

Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren:

Zurück zu den Informationen

Wir lesen gerne Bücher.

Zum Beispiel Ihre.